Das Gebäude in der Besetzten Gasse diente von 1830 bis 1979 als Apotheke. Erster Apotheker war Eduard Kappis. 1836 wurde hier der Maler- und Akademieprofessor Albert Kappis geboren.
Im Jahr 1784 wurde Dr. Jakob Kappis aus Gechingen in Wildberg Stadtarzt. Als Schwiegersohn des Arztes Georg Jakob Schultheiß (1728 - 1795) dessen Familie das Apothekermonopol für Wildberg besaß, hatte auch Jakob Kappis dieses Apothekenrecht. Keiner seiner Söhne studierte Medizin, allerdings hatte er seinen Sohn Eduard zum Apotheker ausgebildet und ihm das Apothekermonopol für 5500 Gulden verkauft.
Im Jahr 1830 kaufte der Apotheker Eduard Kappis das Gebäude in der Besetzten Gasse unterhalb des Spießbrunnens aus dem Nachlaß seines Onkels David Müller, einem weiteren Schwiegersohn von Georg Jakob Schultheiß, und richtete dort eine Apotheke ein. Das Apothekenrecht war vor 1843 entstanden und daher ein auf dem Gebäude ruhendes Recht. Allerdings hatte Kappis mit seiner Apotheke kein Glück und kam 1840 "in schwerer Zeit" in den Konkurs und starb zwei Jahre später in Tübingen.
Bereits 1836 wurde in dem Gebäude der Sohn Albert Kappis geboren - ein Landschaftsmaler und seit 1880 Professor an der Akademie für bildende Künste (königliche Kunstakademie) in Stuttgart. Bekanntheit erlangte er durch seine romantischen Darstellungen von Landschaften und Volksleben. Er wandelte sich zum Initiator und Begründer des "schwäbischen Impressionismus". Als Inhaber des Ritterkreuzes der würtembergischen Krone starb er 1914 in Stuttgart. An seinem Geburtshaus, der alten Apotheke ist heute eine Gedenktafel angebracht.