In der Umgebung von Wildberg finden sich außer der Burgruine Wildberg noch zahlreiche weitere Orte, an denen einst Burgen standen. Die Burgruinen von Zavelstein, Nagold oder Waldeck sind noch relativ gut erhalten - von anderen Burgen sind teils nur noch Gräben oder von der Natur überwucherte Steine und Mauerreste zu entdecken.
Die Besiedelungsspuren von einst sind heute oft nicht mehr leicht zu finden. Die Natur hat sich die Ruinen der letzten Jahrhunderte zurückgeholt und oft ist nur aus schriftlichen und mündlichen Überlieferungen der Standort von ehemaligen Burgen auszumachen. In den Chroniken und Geschichten finden sich dennoch Berichte über ehemalige Standorte von Burgen und Schlössern:
Seizenburg bei Bulach
Im Norden der Effringer Markung am Ziegelbachtal - näher bei Bulach als bei Effringen - sind im Wald Reste einer Burg erhalten. Als "Seizenburg", "Ruine Schloßberg" oder "Burg im Ziegelbachtal" erwähnt, liegt sie als Sitz eines Dorfherren zu abseits und wird als eine der Waldecker Burgen angesehen. Im Stadtarchiv von Neubulach findet man nur den vagen Hinweis, daß die Erbauer einst aus Bayern kamen. Schriftliche Belege zu Geschichte diese Burg wurden bisher nicht gefunden, sie diente wohl der Sicherung der Silbergruben auf der Nordseite des Ziegelbachtales. Belegt ist, daß die Burg im 13. Jahrhundert - zusammen mit den Waldecker Burgen im Umkreis - auf Veranlassung von König Rudolf von Habsburg zerstört und nie wieder aufgebaut wurde.
Vermessungen, Grabungen und Dokumentation der Burgruine wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von dem Burgenforscher Konrad Albert Koch durchgeführt. Sie bestand im wesentlichen aus einer annähernd runden Kernburg mit zwei westlich vorgelegten, tiefen Halsgräben. Dazwischen lag eine etwa dreieckige Fläche, auf der sich möglicherweise Wirtschaftsgebäude befanden. Der Kern der Burg hatte einen Durchmesser von rund 30 Metern von dem am Rand noch Schuttwälle existieren, die als letzte Reste der einstigen Ringmauer anzusehen sind.
Von der ehemaligen Burgstelle ist heute nahezu nichts mehr erhalten, man findet nur noch einen kleinen Mauerrest sowie die Wallanlage, die aber von der Natur mittlerweile stark überwachsen ist.
Gaisburg bei Holzbronn
Von der ehemaligen Gaisburg im Wald des rechten Nagoldtalhangs sind heute nur noch einige Trümmer vorhanden. Über ihre Geschichte ist wenig bekannt - in der Linckh'schen Chronik aus der Mitte des 18. Jahrhunderts hat sich jedoch die Sage von "Teufel auf der Gaisburg" erhalten und es finden sich weitere Beschreibungen über die ehemaligen Burg:
Ebenso ist die ehemalige Beschaffenheit des auf der Gültlinger Markung, ob dem Seuzental, Distrikts der Nagold, auf dem Kapf eines hohen Berges liegenden Burgstalls, Gaissburg genannt. [...] Es sind dessen verfallene Mauern mit Holder- & Massholdersträuchen, Birken-, Linden- & Hagenbuchenholz überwachsen. Die von Holzbronn haben jederzeit zu ihren Gebäuden, insonderheit zu ihrer anno 1758 neu erbauten Kirche die behauenen Quadersteine von diesen Mauern abgeführt, also dass man anno 1761 keines Menschen Werk bei dieser Hofstatt mehr beobachten konnte, denn auch die ruinierten Mauern, verstreuten Steine usw. sind mit Moos überwachsen. Es war eine geringe schlechte Burg mit einem Graben und hatte in der Nähe weder einen Garten noch Acker, noch eine Wiese, vielweniger eine benachbarte Brunnquellemassen der Kapf samt dem Berg und der Gegend mit Felsen und Steinen gleichsam übersät sind. Von dem Tal, worinnen die Nagold läuft, und die Weiler Seuzen-& Kohlerstal liegen, gehet eine gemacht gewesene Fuhrstrasse hinauf, wie man dann auch von Wildberg her bei der steinernen Brücke hinauffahren konnte.
Burgruine Waldeck
Im Jahre 1140 wird erstmals ein Ortwin von Waldeck erwähnt - wann die Burg genau errichtet wurde ist jedoch nicht bekannt. Die ältesten Burgreste können auf nach 1200 datiert werden. Die "Herren von Waldeck" hatten sich im Laufe des 13. Jahrhunderts ein umfangreiches Territorium erwirtschaftet und waren "grafenähnlichen" Standes. Aufgrund des zu groß gewordenen Einflusses wurden die Waldecker Burgen durch ihre Lehnsherren - die Grafen von Hohenberg - in den Jahren 1279 und 1284 zweimal belagert. Die zweite Belagerung endete mit der Zerstörung der Burgen. Der neue Besitzer Albrecht von Hohenberg baute die Burg wieder auf und setzte derer von Waldeck als Vögte ein. 1553 ging die Burg an Württemberg. Mehrere Quellen berichten übereinstimmend von fünf Burgen auf einem Berg („quinque castra in uno monte“), was lange bezweifelt wurde. Forschungen haben jedoch im westlichen Vorfeld der Burg Waldeck drei weitere Burgen nachgewiesen. Diese wurden jedoch spätestens im 15. Jahrhundert aufgegeben und nur die heute bekannte und gut erhaltene Ruine Waldeck wurde bis ins 17. Jahrhundert weiter ausgebaut und bewohnt. Endgültig zerstört wurde die Anlage vermutlich im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1688 durch französische Truppen.
Burg am Haselstaller Hof
Nördlich des Haselstaller Hofes (nördöstlich Lerchenberg Gültlingen, bei Siebentannen) gibt es eine mit Wald bedeckte Flur mit Namen "Weiler". Vermutungen legen Nahe, daß im Mittelalter im Bereich um den Haselstaller Hof eine Burg mit Burgweiler existiert hat. An welcher Stelle genau ist jedoch unbekannt. Das Gelände kommt um 1440 als Burg zusammen mit Wildberg an Württemberg.
Burg Steinberg bei Sulz
Eine weitere ehemalige Burgstelle findet sich im Agenbachtal bei Sulz. Die Burg Steinberg wurde im 13. Jahrhundert vom Ritter Hugo von Hochdorf erbaut um den Weg vom benachbarten Jettingen nach Sulz zu kontrollieren. 1497 wurde sie an das Kloster Reuthin in Wildberg verkauft. Die Burganlage wurde wahrscheinlich im Bauernkrieg 1535 zerstört. Heute ist nur noch der Burggraben gut sichtbar, während die Steine der Burg vermutlich in Sulz verbaut wurden